Dushan-Wegner

27.05.2023

EU, »Desinformation« und der Info-Lockdown

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten, Bild: »Was kokelt da?«
EU gegen »Desinformation« – also wohl »Fake News« wie die, dass es Impfnebenwirkungen gibt. »Wahrheit« wird von EU-Bürokraten festgelegt. Es ist der große Info-Lockdown, und Millionen Mainstream-Zombies werden es nicht merken – wie auch?!
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Stellen Sie sich vor, Sie fassen auf eine heiße Herdplatte. Autsch! Schmerzen! – Ihre Hand zuckt zurück. Eine Brandblase entsteht.

Unangenehm, nicht wahr?

Noch unangenehmer aber – und bald auch tödlich – wäre es gar nicht erst zu spüren, dass die Platte heiß ist.

In der Medizin nennt man so etwas eine »Sensibilitätsstörung«, und wenn es das Wärmeempfinden ist, das gestört ist, heißt es »Thermanästhesie« (siehe pschyrembel.de).

Wenn du an einer Thermanästhesie leidest, weißt du nicht, dass du auf eine heiße Herdplatte gefasst hast – doch die Verbrennung wird dadurch viel, viel, viel schlimmer.

Zensursula 2023

Es war das Jahr 2009, und in Deutschland lernten wir einen neuen politischen Spitznamen: »Zensursula«. – Gemeint war die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen.

Als Familienministerin wollte Frau von der Leyen 2009 in Deutschland harte Internet-Zensur-Filter durchsetzen. Als fadenscheinige Begründung diente ihr vorgeblich der Kampf gegen Kinderpornografie (siehe spiegel.de, 2.6.2009).

Damals wehrten sich genug Deutsche gegen Frau von der Leyens Zensur-Phantasien – und verpassten ihr im Zuge der Proteste den Spitznamen »Zensursula« (ebenda).

Aber nicht verstecken

Wir schreiben inzwischen das Jahr 2023. Frau von der Leyen ist längst vor ihren Berliner Skandalen nach Brüssel »geflohen«. Und sie arbeitet noch immer an Zensur – jetzt EU-weit.

Die EU hatte 2022 noch Social-Media-Unternehmen dazu gedrängt, einen »freiwilligen Verhaltenskodex« aufzusetzen und sich diesem zu verpflichten – doch Twitter steigt nun aus diesem aus (tagesschau.de, 27.5.2023).

Das behauptete Ziel dieses EU-Pakts war u. a. der Kampf gegen »Desinformation« – und »Desinformation« meint in der Praxis alles, was der von der EU zentral festgelegten »Wahrheit« widerspricht oder zu verschweigende Fakten überhaupt erst erwähnt.

Weil man in den lobotomisierten EU-Mainstream-Medien und damit in der Gesellschaft kein Anstandskorrektiv mehr fürchten muss, kann der EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, Thierry Breton, ausgerechnet auf Twitter dem Twitter-Besitzer Elon Musk offen drohen: Die »Teams« der EU stünden bereit, um EU-Regeln durchzusetzen. Musk könne »rennen, aber sich nicht verstecken« (@ThierryBreton, 26.5.2023).

Weiterer Beleg

Herr Breton spielt hier wohl Frau von der Leyens Kettenhund. Entsprechend zähnefletschend gebärdet er sich.

Am 16. Februar 2024 tritt in der EU der digitale Informations-Lockdown in Kraft, der »Digital Services Act«, das »Gesetz über digitale Dienste« (siehe Wikipedia), Teile davon schon früher.

Es ist ein offener Angriff auf die Freiheit der EU-Bürger, ein »Info-Lockdown« quasi. Die erklärte Absicht des »Digital Services Act«: »Platforms must mitigate against risks such as disinformation«, zu Deutsch: »Plattformen müssen Risiken wie Desinformation mindern.« (Quelle: ec.europa.eu)

Dieser »Kampf gegen Desinformation« bedeutet konkret, dass man möglichst viele Stimmen ausschaltet, die zu widersprechen wagen. (Beispiel: Man rühmt sich damit, dass 2020 stolze 2,5 Millionen Twitter-Accounts gesperrt wurden, weil sie der erlaubten Wahrheit zu Covid-19 widersprachen; siehe commision.europa.eu, PDF, Slide 4.)

Und es bedeutet – wie beim UN-Migrationspakt (der ja auch im Kern ein Pakt zur Unterdrückung störender Berichterstattung und Meinungen ist, siehe Essay vom 2.11.2018) –, aktiv gehorsame Journalisten zu unterstützen bzw. unterstützen zu lassen, besonders in den »öffentlichen Medien«. (Eine zentrale Methode zum Umgehen demokratischer Mechanismen wird wohl weiter das Auslagern von Meinungsdesign an steuerfinanzierte »NGOs« sein – so kann man behaupten, es sei nicht »Zensur«, wenn es nicht von der Regierung verübt wird, sondern von noch weniger kontrollierten Vereinen.)

Der UN-Migrationspakt war auch ein Testlauf, inwiefern sich »erst einmal nur« die Berichte und Meinungen zur Migration steuern bzw. unterdrücken lassen. Jetzt will und wird man in der EU alle Meinungen überwachen.

Eine »moralische« Begründung der EU-weiten Zensur aber lässt sogar mir altem Zyniker kurz den Atem stocken! Am 13.6.2021 twitterte »Zensursula« eine Begründung für Zensur und EU-Wahrheitsministerium, die man sich auf der Zunge zergehen lassen darf: »Citizens have to [sic!] right to information they can trust.« (@vonderleyen, 13.6.2021)

Zu Deutsch: »Bürger haben ein Recht auf Informationen, denen sie vertrauen können.«

Diese Aussage sollte wohl begründen, warum die ach so freie EU den russischen Sender »RT« in der EU verbot. Es sollte wie ein »Grundrecht« klingen, doch Grundrechte sind Abwehrrechte gegen den Staat.

Zensur, also schwere Eingriffe in die persönliche Freiheit, mit Grundrechten zu begründen, ist ein weiteres Zeugnis moralischer Verwahrlosung.

Vollständige Wahrheit

Was ich nicht weiß, so besagt die Redensart, macht mich nicht heiß. Diese Redensart ist tragisch falsch.

Einst log die Politik, die mRNA-Injektion sei nebenwirkungsfrei, und ihre Lüge galt quasi als einzige »erlaubte Wahrheit«. Es war gelogen. Und manche Impfopfer hätten es durchaus vorher gewusst. Was du nicht weißt, kann dich fürs Leben in den Rollstuhl bringen oder gleich ganz töten.

Es wird »gelogen durch Weglassen«. Der durchschnittliche Mainstream-Konsument erfährt etwa nicht, was wirklich in Sachen Migration in Deutschland passiert. Freie Denker halten mit der Wahrheit dagegen, so gut sie können – doch der durchschnittliche Mainstream-Zombie bleibt, ähnlich wie Impfopfer, solange ahnungslos, bis seine Hand plötzlich verbrannt ist. – Fragen Sie aber mal die Opfer der linken Lebenslügen, ob das Nichtwissen ihr Leben besser gemacht hat.

Auch beim großen Klimanarrativ ist de facto nur eine Wahrheit erlaubt, und gegenläufige Fakten werden als »Desinformation« niedergebrüllt. Was du nicht weißt, kann dich noch immer arm machen, während die Clique um Habeck reich und reicher wird.

Und wer in Sachen »Ukraine« die einzig erlaubte Wahrheit öffentlich hinterfragt, sitzt schneller im Gefängnis, als er »politischer Gefangener« sagen kann – doch zum Glück würde ich das nie tun wollen. Ich gehe davon aus, dass dieselben Autoritäten, die mich wieder und wieder belogen haben, bezüglich der Ukraine die Wahrheit und nichts als die vollständige Wahrheit sagen.

Verbrannter Stumpf

Den EU-Bürgern könnte es noch fies heiß werden – und sie werden es nicht rechtzeitig wissen.

Viele werden glauben, dass ihre metaphorischen Verbrennungen »alternativlos« waren, denn jede anderweitige Information wird als »Desinformation« gelten und von den »Teams« der EU zensiert werden.

Sie und ich werden mit Mitmenschen reden, und wir werden schier daran verzweifeln, wie viele von ihnen die heiße Herdplatte leugnen, bis ihre metaphorische Hand ein verbrannter Stumpf ist.

Der digitale Lockdown der EU hat längst begonnen. Manche Meldung in den Nachrichten ließe sich als »Brandblase der Gesellschaft« deuten, und die große Lüge besteht auch darin, dass man tut, als sei die Verbrennung unvermeidbar gewesen.

Es »geht heiß her«, doch Temperaturangaben gelten als »Desinformation«. Wohl dem, der in den vergangenen Jahren »alternative Temperaturfühler« entwickelt hat.

Weiterschreiben, Wegner!

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